Warum wieder zurück zum Ursprung und Wildpflanzen sammeln, wenn wir doch heute alles bequem im Supermarkt bekommen?

Tja, mit der Bequemlichkeit ist das so eine Sache...Wollen wir das wirklich und haben wir keine Zeit sammeln zu gehen? Die Frage müsste eigentlich heißen für was nehme ich mir die Zeit, und natürlich wie und mit was will ich meinen Körper ernähren? Mit in Plastik verpacktem Grünzeug, das von weit her transportiert wurde und schon unreif geerntet wurde, damit es den Transport überlebt?

Warum, wenn man die Alternative direkt vor der Haustür hat? Noch dazu kostenlos, unverpackt, regional und saisonal und mit einer weitaus höheren Konzentration an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Wer hat nicht seit der Kindheit den Löwenzahn vor Augen, wie er sich durch eine Ritze im Asphalt hochkämpft und sich durch nichts aufhalten lässt. Und genau diese Fähigkeit der Resilienz zeichnet unsere Wildpflanzen aus. Egal welche widrigen klimatischen Umstände oder Feinde sie bedrohen, sie sind dank ihrer vielfältigen sekundären Inhaltsstoffe dagegen geschützt, und wachsen jedes Jahr aufs neue im Rhythmus der Jahreszeiten, ohne Unterstützung von uns Menschen. 

Diese Widerstandskraft der Wildpflanzen können wir uns zunutze machen! Die sekundären Inhaltsstoffe, die die Pflanzen schützen, unterstützen auch unsere Gesundheit und stärken unser Immunsystem und unsere Resilienz, wenn wir sie in unseren täglichen Speiseplan einbauen. Noch dazu bereichern sie dank ihrer Aromavielfalt unsere Gerichte und schenken uns Widerstandskraft. Und selbst wenn uns die Natur im Winter nicht mehr ganz so reich beschenkt, dann ist es aufgrund von Konservierungsmöglichkeiten möglich, auch weiterhin den Speiseplan mit etwas Wildem aus der Vorratskammer zu ergänzen.

Leider ist das Wissen heute oft nicht mehr vorhanden und wird nicht mehr ganz selbstverständlich von Generation zu Generation weitergegeben. Zudem wird oft Panik verbreitet sich selbst zu vergiften wenn man Selbstgesammeltes isst. Wenn man sich jedoch genau mit den Merkmalen der einzelnen Pflanzen beschäftigt und nur das sammelt was man zu 100% kennt, dann wird man feststellen, welch kulinarische Bereicherung es ist, auf jedem Spaziergang Ausschau nach essbaren Pflanzen zu halten.